Nach Ansicht von Ralf Däinghaus, Chef des niederländischen Arzneiversandhändlers DocMorris, gebe es in Deutschland eine Unterversorgung mit Apotheken. Der Versandhauschef war entsprechend einem Bericht von der Agentur dpa-AFX zitiert worden.
Die deutsche Apothekerschaft weist die Äußerungen Däinghaus mit aller Deutlichkeit zurück. Heinz-Günter Wolf, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), erklärte dazu: „Das ist falsch und wird durch Wiederholung weder richtig noch besser. Däinghaus verunsichert Patienten.“
Dabei zeige sich vielmehr am Beispiel des Celesio-Konzerns, zu dem auch DocMorris und Gehe gehören, dass kettenähnliche Systeme ihr Glück nahezu vollständig in Städten und Einkaufspassagen bzw. -centern suchen. Nach Auffassung von Wolf, sollte sich Däinghaus von dem Märchen der Unterversorgung verabschieden. „Handelsketten und Konzerne wie Celesio eignen sich nicht als Wohltäter oder Heilsbringer, weder im Gesundheitswesen, nicht in der Stadt und schon gar nicht auf dem Land.“
Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vermutet vielmehr, dass sich der DocMorris-Chef vielleicht Mut machen möchte, für den Fall, dass das deutsche Apothekengesetz (wie erwartet) auch vom Europäischen Gerichtshof als Garant für eine bestmögliche Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch Apotheken angesehen wird.